Eingangsgebäude für das Freilichtmuseum Glentleiten
Entwurfsbestimmend war das Thema des Waldes: Baumstämme, die mal eng, mal weit zueinander stehen und das Licht einfallen lassen.
Die Baumstämme bilden sich ab in Vollholzstützen, welche die Deckenelemente aus Holz im Fassadenbereich tragen. Hierfür werden unverleimte Vollholzquerschnitte verwendet. Diese werden aus Holzstämmen geschnitten, sich an den Rändern abzeichnende Rindenrundungen zeugen von ihrer Herkunft. Überlagerte Reihen mit unregelmäßigen Abständen generieren das Bild des Waldes. Wie zwischen den Bäumen hindurch entsteht ein Filter, der je nach deren Abstand unterschiedlich durchlässig ist. Steht der Besucher in der Mitte des Raums nimmt er die Stützen als Wald war. Er ist beschützt und hat doch einen Ausblick. Tritt er näher an den Waldrand Richtung Fassade richtet sich der Blick auf die Landschaft und die Umgebung.
Die Verwendung von naturnahen Materialien ist für diese Bauaufgabe so naheliegend wie auch technisch sinnvoll. Auch die im Freilichtmuseum ausgestellten Bauwerke zeigen sehr deutlich, welche Nachhaltigkeit und Langlebigkeit ursprüngliche Baustoffe haben können, vorausgesetzt sie werden richtig verarbeitet.
Der Neubau bietet die Möglichkeit, den Museumsbesucher aufzuzeigen, wie ökologische Baustoffe mit einer modernen, energieeffizienten Architektur harmonisieren können.
Die unverleimten und unbehandelten Holzstützen der Tragstruktur ließen sich theoretisch auch vor Ort in Glentleiten herstellen: Ein paar der Stützen – z.B die des Eingangsbereichs – werden wie zu Zeiten des alten Sägewerks produziert. Die Bäume werden im Winter geschlagen und nach einer Trocknungszeit zum Sägewerk gezogen. Dort werden sie zurecht gesägt und mit Pferdewagen zum Bauplatz transportiert, aufgestellt und mit einem Richtfest gefeiert. Damit würde anschaulich, wie die alten Produktionsprozesse, wenn auch heute nicht mehr wirtschaftlich, den Grundstock liefern für unsere heutige Technik.